Diesel: Sparvorteile versus Wintertauglichkeit

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DieselBenziner oder Diesel? Fans und Gegner gibt es für beide Motortypen und Kraftstoffvarianten beim privaten Fahrzeug. Tatsächlich hat beides Vor- und Nachteile. Besonders der Verbrauch und die Literpreise an der Zapfsäule spielen dem Dieselmotor einige Vorzüge zu. Doch in der frostigen Jahreszeit gibt es ein paar Details zu beachten, damit Sie problemlos durchstarten können.

Otto oder Rudolf?

Zwei Konkurrenten buhlen seit mehr als hundert Jahren um die Gunst der motorisierten Welt. Während der Ottomotor Benzin favorisiert, erwartet der Verbrennungsmotor von Rudolf Diesel den gleichnamigen Kraftstoff im Tank. Dieses Gemisch wurde nach dem Erfinder des selbstzündenden Verfahren benannt, daher das Synonym. Bereits 1892 wurde das Patent angemeldet. Bis Dieselmotoren im Auto populär wurden dauerte es jedoch noch einige Jahre. 1923 wurden die ersten Lkws der Bauart erprobt. 1933 folgten die ersten Pkw-Modelle auf europäischen Straßen. Dies änderte sich in den folgenden Jahrzehnten, was dem guten Ruf in Sachen Sparsamkeit, Zuverlässigkeit und Langlebigkeit der Motoren zu verdanken ist. Jedoch standen diesen soliden Entscheidungskriterien einige Abstriche beim Tempo oder der Beschleunigung gegenüber. Liebhaber des wendig heißen Reifens konnten sich mit diesen Mankos nicht anfreunden. Zugleich lagen die Anschaffungspreise für ein Dieselfahrzeug deutlich höher als beim Benziner. Entsprechend setzte sich die Meinung durch, dass sich die Pluspunkte des Dieselmotors nur bei einer stattlichen Summe an Jahreskilometern rentiert. Neue Technologien wie die Turboaufladung (Turbo-Diesel) verbesserten die Fahrleistung. Steigende Kraftstoffpreise relativieren die höhere Investition beim Autokauf. Deshalb ist die Alternative inzwischen auch für Gelegenheitsfahrer und sportliche Verkehrsteilnehmer eine Überlegung wert.

Nicht neu: unterwegs mit Pflanzenöl

Übrigens: Schon auf der Weltausstellung im Jahr 1900 führte der Erfinder erfolgreich vor, dass der Motor auch mit einem Kraftstoff aus Pflanzenölen läuft. Während sich auf der damaligen Messe kaum jemand für dieses Detail interessierte, steht die Idee heute hoch im Kurs. Bio-Diesel wird angesichts knapper Mineralölvorräte immer bedeutsamer. Viele Autofahrer sind in Deutschland mit diesem Gemisch tagtäglich unterwegs. Der Vorteil gegenüber den Bio-Alternativen für Benziner: Oftmals kann die pflanzliche Variante genutzt werden, ohne das Fahrzeug umzurüsten. Falls das Modell dies nicht zulässt, reichen oft kleinere Veränderungen aus, die nicht kostspielig sind.

Frost im Dieseltank

Die wesentlichen Nachteile vom Diesel erleben Sie als Autofahrer im Winter. Der Motor stockt, läuft unrund oder springt morgens gar nicht erst an. Was viele Laien nicht wissen: Das Kraftstoffgemisch kann in der frostigen Jahreszeit durchaus einfrieren. In Ländern mit großer Kälte ist diese Eigenschaft mehr als bekannt, da zweistellige Minusgrade keine Seltenheit sind. Hierzulande werden viele Diesel-Einsteiger von der Erkenntnis überrascht, wenn im Winter plötzlich nichts mehr geht. Die Kraftstoffhersteller arbeiten dem Manko mit Winterdiesel entgegen, was die Gesetzgeber durch Vorschrift nochmals forcieren. Dennoch ist bei minus 22 Grad meist die Grenze erreicht. In manchen Regionen Deutschlands wird es selten derart eisig. Wenn Sie jedoch in bergigen und verschneiten Regionen zu Hause sind, sieht die Sache anders aus. 
Tipps zur Pflege des Dieselfahrzeugs im Winter sollten Sie beherzigen, sofern Sie mobil bleiben möchten und Ihr Auto lieben. Es hilft weiter, im Winter eine Garage zu nutzen. Sollte ein geschlossener Abstellplatz dieser Art nicht vorhanden sein, kann sich bereits eine geschützte Ecke bewähren. Sie müssen das Fahrzeug ja nicht den eisigen Winden auf weiter Flur aussetzen, wenn ein Parkplatz nahe der Wohnhäuser zur Verfügung steht. Damit sind Ihre Einflussmöglichkeiten als Autofahrer auch schon erschöpft. Leider gibt es keine zusätzlichen Stoffe, die Sie dem Kraftstoff hinzufügen können, wie es zum Beispiel beim Kühlwasser der Fall ist. Allerdings können Sie bei der Anschaffung vom Fahrzeug auf die Wintertauglichkeit achten. Hierbei ergeben sich tatsächlich deutlichen Unterschiede, die vor allem mit den verwendeten Heizsystemen für den Kraftstofffilter des Motors zusammenhängen. Testergebnisse von Motor-Magazinen verraten Ihnen, welche Autohersteller und Modelle bei Frost die Nase vorn haben. Wenn Ihr Auto vom Kälteschock eingeholt wurde, kann Ihnen auch der Pannendienst kaum weiterhelfen. Die Unterbringung in einem geschützten und warmen Bereich sowie Abwarten sind die gängigen Methoden, um das Ganze wieder aufzutauen und den Motor zum Laufen zu bringen.

Nichts geht mehr: Benzin im Dieseltank!

Inzwischen gleicht die Zapfsäule an der Tankstelle einer Bar. Immer mehr Kraftstoffarten stehen zur Verfügung. Zudem sind so genannte Multi-Dispenser sehr verbreitet: Das gesamte Sortiment steht an einer Säule zur Verfügung. Das hat an hoch frequentierten Tagen durchaus seine Vorteile. Die klare Trennung von Diesel und Benzin, die einst üblich war, sorgte für lange Wartezeiten beim Tank-Stopp. Allerdings erfordert die heutige Vielfalt auf engstem Raum Ihren Konzentration. Im unbedachten Moment ist schnell die falsche Zapfpistole in der Hand und der falsche Kraftstoff im Tank.

Wie reagieren Sie, wenn es trotz Umsicht zu der Verwechslung kommt? Die Antwort ist klar: Mit Benzin im Diesel-Tank dürfen Sie auf keinen Fall die Fahrt fortsetzen. Dabei ist es unerheblich, wie viel vom anderen Kraftstoff getankt wurde. Schon kleine Mengen können katastrophale Auswirkungen haben. Fällt Ihnen der Fehler sofort an der Tankstelle auf, lassen Sie den Motor gar nicht erst an. Wird Ihnen das Ganze erst bewusst, wenn Sie schon wieder unterwegs sind, müssen Sie sofort anhalten und dem Motor abschalten. Nun ist kompetente Hilfe gefragt: Rufen Sie den Pannendienst oder die zuständige Werkstatt an.

Einige ältere Modelle kommen mit wenigen Spritzern Benzin im Dieseltank zurecht. In diesem Fall kann das Volltanken mit dem korrekten Kraftstoff ausreichen und die Fahrt darf fortgesetzt werden. Die meisten Dieselmotoren, die seit rund 15 Jahren verbaut werden, reagieren jedoch schon auf Spurenelementen von Benzin allergisch. Gelangt der falsche Treibstoff ins System, ist oft der Austausch vieler Bauteile notwendig. Das kann Sie mehrere tausend Euro kosten. Befindet sich der falsche Sprit nur im Tank, reicht in der Regel das rückstandsfreie Abpumpen und Reinigen aus, um einen Motorschaden und weitere Reparaturen zu verhindern.

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