Oktanzahl: Worum geht es?

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OktanzahlWenn Sie mit dem Auto auf Tour sind, müssen Sie die Straßenverkehrsregeln kennen. Daran führt kein Weg vorbei, denn dieses Wissen wird in der Führerscheinprüfung abgefragt. Doch damit sind die relevanten Themen längst nicht erschöpft, wie Sie bald merken. Spätestens an der Tankstelle werden die auf verschiedene Ziffern und den Begriff Oktanzahl aufmerksam. Gewiss müssen sich nicht alle Feinheiten rund um Kraftstoffe und Motoren parat haben. Damit Sie Ihre Fahrzeuge stets mit dem richtigen Futter versorgen, sollten die Basics jedoch klar sein. Spätestens bei der Reise ins Ausland stehen Sie ahnungslos schnell auf dem Schlauch: Im Gegensatz zu Deutschland verzichten viele Länder auf Bezeichnungen wie „Benzin“ oder „Super“ und belassen es beim Zahlenwirrwarr.

Das Maß der Klopffestigkeit

Die ersten Motoren der Automobile waren noch recht gnädig, was die Qualität des Treibstoffs anging. Dadurch beschränkte sich jedoch auch die Höchstleistung, maximale Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit des motorisierten Untersatzes. Der rasante Fortschritt in Sachen Technik bringt Sie heute schneller und sicherer voran. Allerdings führt dies zu höheren Ansprüchen an das Gemisch, was im Tank landet. Der Schlüssel zum Motorglück ist ein Minimum an Klopffestigkeit des Treibstoffs. Vereinfacht gesagt, sind hochwertigere Treibstoffe stärker verdichtet, wodurch sich die Effizienz und Leistung erhöht. Für alles gibt es ein Maß der Dinge, das in diesem Fall als Oktanzahl ausgedrückt wird.

Genau genommen handelt es sich dabei bereits um das Ergebnis eines Vergleichs: Die Klopf-Intensität des angebotenen Kraftstoffs wird mit einem speziellen Bezugsverfahren unter die Lupe genommen. Dabei spielen zahlreiche Faktoren eine Rolle, zu denen unter anderem Drehzahl und Wärme eine Rolle spielen. Wenn Sie sich für die physikalischen und chemischen Details zum Thema interessieren, ist ein Expertengespräch hilfreich. Theoretische Beschreibungen führen Sie an dieser Stelle wenig weiter.

Zu hoch pokern ergibt keinen Sinn!

Was passiert, wenn die Klopffestigkeit niedriger ausfällt als vom Motor erwünscht? Schlichtweg bekommt es der Technik nicht gut. Das ganze System läuft nicht rund. Es kommt zu Verpuffungen, die wie ein Husten oder Schluckauf klingen. Was schon ungesund klingt, wirkt sich letztlich auch ungesund aus und kann einen Motorschaden nach sich ziehen. Umgekehrt begnügt sich Ihr Auto mit dem, was für die Bauart notwendig und vom Fahrzeughersteller empfohlen wird. Platt ausgedrückt: Einen zu guten Tropfen aus der Zapfsäule weiß das Gefährt nicht zu schätzen. Diese Großzügigkeit schadet zwar dem Motor nicht, zerrt jedoch unnötig an Ihrem Portemonnaie. Falls Sie beim Tanken einmal ein paar Schlückchen Benzin mit zu niedrigen Oktanzahlen erwischen, führt dies nicht umgehend zur Katastrophe. In der Regel können Sie den Fauxpas durch das Auffüllen mit einem höherwertigen Treibstoff ausgleichen, ohne dass Ihr Fahrzeug sofort muckt. Übertragen Sie diese Genügsamkeit keinesfalls auf einen Tankfehler beim Dieselmotor! Dieser reagiert sofort und umfassend allergisch auf das fremde Super- oder Normalbenzin. In diesem Fall ist die Hilfe des Experten gefragt, bevor Sie den Motor wieder auf Touren bringen!

Die Sorten und ihre Zahlen

Wenn Sie die Oktanzahl an europäischen Tankstellen erblicken, handelt es sich dabei um die so genannte Researched Oktanzahl (ROZ). Wie der Name bereits andeutet, werden mit diesem Wert die Forschungsergebnisse wiedergegeben. Das Verfahren und die Messergebnisse unterscheiden sich deutlich, wenn es um die Motor-Oktanzahl (MOZ) geht. Diese Zahlen fallen deutlich niedriger aus, da der Kraftstoff unter härteren Bedingungen ausgetestet wird. In einzelnen Ländern, zum Beispiel in vielen US-Staaten, finden Sie die MOZ-Werte an den Zapfsäulen. Nun wird es Zeit für eine plausible Zuordnung des Zahlenspiels:

Benzin misst mindestens 91 ROZ (82,5 MOZ), Super bringt es auf 95 ROZ (85 MOZ) und bei Super plus geht es um 98 ROZ (88 MOZ). Seit neuestem finden Sie an der Tankstelle noch die Energy-Drinks der Hersteller für flotte Flitzer, die 100 ROZ oder 102 ROZ (88 MOZ) mitbringen. Inwieweit sich der hochwertige Schluck jenseits von Fahrzeugrennen rentiert, ist bisher zweifelhaft. Zumindest konnten bisherige Tests der Autoclubs keine messbaren Vorteile aufspüren. Eine ausgesprochen hohe Klopffestigkeit bewährt sich bei Ottokraftstoffen erst dann, wenn es um extreme Geschwindigkeiten oder Belastungen geht. Zudem erwarten andere Motorsysteme bzw. Treibstoffe eine höhere Klopffestigkeit. So liegt der ROZ-Wert für Erdgas bei 120 bis 130. Dem entgegen kommt die Formel 1 auch mit maximal 102 ROZ aus.

Früher: Festigkeit mit Blei aufgeputscht

Übrigens wurde die Klopffestigkeit beziehungsweise die Oktanzahl durch das Hinzufügen von Blei verbessert. Umwelttechnisch war dies jedoch katastrophal. Zudem kamen Autos mit Katalysatoren auf, die mit verbleiten Kraftstoffen nicht funktionieren. Deshalb kam es Schritt für Schritt zum Verbot von Bleibenzin an europäischen Tankstellen.

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