Das Dokument geht mit der Zeit
Bevor Sie sich ins Auto oder auf ein Motorrad schwingen dürfen, müssen Sie wissen, worum es geht. Dies gilt sowohl theoretisch als auch praktisch. Während die allerersten Fahrer von Automobilen sich noch eigenverantwortlich vorbereiteten, ist heutzutage der Führerschein obligatorisch. Ohne die passenden Papiere in der Tasche darf in den Ländern der EU beinahe kein motorisiertes Gefährt im Straßenverkehr gesteuert werden.
Eine Frage der Definition
Schon 1888 in Preußen war eine Urkunde Voraussetzung, um eines der innovativen Fahrzeuge steuern zu dürfen. Schließlich gibt es beim Autofahren einige Dinge zu beachten, damit andere Verkehrsteilnehmer nicht in Gefahr gebracht werden. Dass erkannten die öffentlichen Institutionen umgehend und legten also schon vor über 100 Jahren den Grundstein für die Prüfungen, die heutzutage von jedem Fahranfänger bestanden werden müssen.
Um Rechte und Gesetze zu verstehen, ist die Unterscheidung zwischen Führerschein und Fahrerlaubnis wesentlich. Der Schein an sich ist nur ein urkundliches Dokument. Mit diesem belegen Sie zum Beispiel bei einer Verkehrskontrolle, dass Sie offiziell berechtigt am Steuer sitzen. Diese Fahrerlaubnis ist zudem bei den zuständigen Stellen mit allen zugehörigen Details archiviert. Beispielsweise ist in Ihren Akten vermerkt, welche Fahrzeugklassen Sie aufgrund von erfolgreichen Prüfungen steuern dürfen oder ob Sie dabei eine Brille tragen müssen. Sehr wichtig ist diese Unterscheidung, wenn von widerrechtlichen Handlungen die Rede ist: Das Fahren ohne Führerschein trifft exemplarisch dann zu, wenn Sie das Kärtchen während der Fahrt nicht mit sich führen. In dem Moment verhalten Sie sich zwar nicht korrekt, aber das Bußgeld ist zu verschmerzen. Eine Spritztour ohne Fahrerlaubnis ist gravierender. Denn dies bedeutet, dass Sie völlig unberechtigt motorisiert unterwegs sind. Dieses Fehlverhalten zieht natürlich weitaus empfindlichere Konsequenzen nach sich.
Verschiedene Klassen, verschiedene Kompetenzen
Der technische Fortschritt hat so einige Fahrzeuge hervorgebracht, mit denen Sie sich fortbewegen oder Güter von A nach B zu transportieren. Durch die Beobachtung des alltäglichen Verkehrs und den Blick auf Unfallstatistiken kamen die verantwortlichen Stellen zu der Erkenntnis: Die Steuerung dieser Mobile ist nicht miteinander zu vergleichen. Entsprechend sind für Motorräder andere Kenntnisse wichtig als für die Autofahrt oder die LKW-Lenkung. Deshalb wurden und werden immer mehr Führerscheinklassen definiert, für die eine gesonderte Prüfung notwendig ist. Vor nicht allzu langer Zeit waren viele Klassen mit dem Bestehen der theoretischen und praktischen Prüfungen für den PKW-Führerschein gleich inbegriffen. Dies hat sich inzwischen enorm geändert, da die Fahrzeugklassen neu definiert und die geforderten Voraussetzungen angepasst wurden. Besonders bei der Lenkung von LKWs und Motorrädern hat sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten einiges getan. Hierbei wird auf ein aufbauendes Prinzip gesetzt. Je schwieriger und gefährlicher die Steuerung des Fahrzeugs oder Zweirads eingestuft wird, umso mehr Grundausbildung und Erfahrung wird für den Führerschein vorausgesetzt.
Aktuelle Veränderungen rund um den Führerschein
Damit neue Entwicklungen auf den Straßen und dem Fahrzeugmarkt berücksichtigt werden, sind die zuständigen Behörden stets aktiv. So bewegt sich allein im Jahr 2013 eine ganze Menge. Zum ersten Mal ist in Deutschland nun die Gültigkeit von einem Führerschein auf 15 Jahre begrenzt. Allein das Foto in den Papieren spricht letztlich für diese Entscheidung, denn das Antlitz einer Person ändert sich innerhalb mehrerer Jahrzehnten deutlich. Bislang haben es kontrollierende Beamte oftmals mit angestaubten Papieren zu tun, auf denen sich die Ähnlichkeit zwischen dem einstigen Fahranfänger und heutigen Autofahrer nur erahnen ließ. Neben diesen rein bürokratischen Anpassungen kommt es zu neuen Definitionen der Fahrzeugklassen und Regelungen, die den Motorradführerschein und die Fahrt mit Anhängern betreffen. Unter anderem sind die Institutionen zu dem Schluss gekommen, das Trikes als Motorrad einzustufen sind. Erstaunlicherweise galten diese, trotz der optischen Verwandtschaft mit dem Zweirad, bislang als Auto. Diese Anpassungen rund um den Führerschein beruhen nicht nur auf neuen Erkenntnissen und dienen der höheren Sicherheit auf der Straße. Es geht auch um möglichst einheitliche und übersichtliche Regelungen in allen europäischen Ländern. Obwohl der EU-Führerschein in allen Mitgliedsländern automatisch gültig ist, klaffen viele Gesetze noch weit auseinander. Dies sorgt natürlich für Verwirrungen und bietet Taktikern einige gesetzliche Schlupflöcher für bedingt legale Anliegen. Diese Lücken zu schließen ist ein berechtigtes Interesse der verantwortlichen Instanzen.