Sicherheit für Fußgänger

Markierung des Überwegs
Wie so häufig handelt es sich bei der verbreiteten Bezeichnung nicht um die offizielle Variante der deutschen Straßenverkehrsordnung. Diese spricht von einen Fußgängerüberweg und verdeutlicht damit sogleich den Sinn und Zweck des gestreiften Vorschriftzeichens auf der Fahrbahn. Dieser Hinweis wird für die nahenden Autofahrer meist noch durch ein so genanntes Richtzeichen ergänzt, das einen überquerenden Fußgänger auf quadratisch blauem Hintergrund zeigt. Gegebenenfalls wählen die zuständigen Behörden ein ähnliches Gefahrzeichen in den Farben Weiß und Rot.Berechtigte Verkehrsteilnehmer und ihre Pflichten
Selbstverständlich erklärt die StVO ausführlich, wie beide Parteien sich korrekterweise am Zebrastreifen zu verhalten haben. Gedacht ist der Überweg für Fußgänger und Rollstuhlfahrer, damit ein gefahrloses Erreichen der anderen Straßenseite möglich ist. Trödeln ist dabei jedoch nicht angesagt, denn generell wünscht sich das Regelwerk ein zügiges Überschreiten der Fahrbahn auf dem kürzesten Weg. Radfahrer zählen übrigens nicht zu den vorrangigen Nutzern des Zebrastreifens. Dies ist, soweit dies der ordnungsgemäße Fahrlinie entspricht, erlaubt. Allerdings bringt dies keinen Vorteil gegenüber den anderen Fahrzeugen.Vorschriften für Fahrzeuge
Wenn sich Fahrer einem Zebrastreifen nähern, ist Vorsicht geboten. Sobald erkennbar ist, dass Fußgänger diesen Weg nutzen möchten, muss das Tempo gedrosselt oder im ausreichenden Abstand angehalten werden. Erst dann, wenn sich kein Passant mehr auf der Fahrbahn bewegt oder den Überweg anvisiert, darf die Fahrt fortgesetzt werden.Damit das Prinzip funktioniert, muss die Markierung stets frei bleiben und der nachfolgende Verkehr erkennen können, dass mit Personen auf der Straße zu rechnen ist. Diese Erkenntnis wurde aus zahlreichen Unfällen gewonnen, die sich in den ersten Jahrzehnten nach der Einführung des Konzepts ereignetet. So ist es ebenso streng verboten auf der Wegmarkierung zu halten oder zu überholen. Schon fünf Meter zuvor ist das Halten und Parken verboten. Angesichts der Bedeutung wird von Ihnen erwartet, dass Sie vorausschauend fahren und auch bei einem Rückstau nicht auf den Streifen zum Stehen kommen.
Empfindliche Strafen fürs Fehlverhalten
Bei den Vorschriften geht es um ein wichtiges Recht von Fußgängern, dass stets sicher und ohne Bedenken umsetzbar sein soll. Deswegen gehen die kontrollierenden Instanzen strikt und resolut gegen Verkehrsteilnehmer vor, die gegen die Regeln verstoßen. Wird eine Person am Zebrastreifen das Recht nicht ermöglicht, die Geschwindigkeit nicht ausreichend angepasst oder sogar überholt, sind ein hohes Bußgeld und Punkte in Flensburg die Konsequenz. Was dies zusätzlich bedeutet, wenn Sie sich als Fahranfänger in der Probezeit einen derartigen Fauxpas leisten, wissen Sie.Ein bisschen Geschichte...
Übrigens reicht das Prinzip des Zebrastreifens weit in die Vergangenheit zurück. Die Grundidee stammt aus dem Römischen Reich. Auf hoch frequentierten Fahrbahnen wurden für das Fußvolk Trittsteine für die Passage verteilt. Im Mittelalter wurde bei einem tödlichen Unfall mit Passanten schlichtweg das komplette Gespann samt Vieh, Wagen und Ladung konfisziert und enteignet. Diese Vorgehensweise wurde im 19. Jahrhundert zugunsten der Fahrer abgeschafft. Dabei handelte es sich um keine allzu weise Entscheidung, wie sich herausstellte. Während der Verkehr immer mehr zunahm, fuhren die Besitzer von Automobilen, Kutschen & Co immer rasanter und erbarmungsloser. Schon bald glich der Wechsel stark genutzter Straßen in Großstädten einer Mutprobe, die häufig tödlich endete. Erst zum Ende der 1940er Jahre mündete die Diskussion in der Idee für den Zebrastreifen, die dennoch sehr zögerlich umgesetzt wurde. 1952 wurde der erste Fußgängerüberweg in Ost-Berlin angelegt. Das Recht des Vorrangs für die passierenden Verkehrsteilnehmer lies in Deutschland bis 1964 auf sich warten.Übrigens: Bis heute gilt dieses Vorrecht nicht überall auf der Welt, wenn Sie einen Zebrastreifen erblicken. Bevor Sie sich während des Urlaubs unbedarft auf die Straße schlendern und sich von einem Auto anfahren lassen, beobachten Sie das Verhalten der einheimischen Fußgänger.